Kleingartenverein
 
Rosengarten e.V.

Chronik des Gemeinnützigern Kleingartenvereins
Rosengarten e.V.

Als die Gründer des Kleingartenvereins Frankenthal sich am 14. Mai 1924 im Liederkranzsaal zusammenfanden, hatte der „Erste Weltkrieg“ seine Spuren hinterlassen. Die Inflationszeit, bei der alle Bürger ihr Vermögen weitgehend verloren hatten, war überstanden. Es ging wieder aufwärts.

Kleingarten zu haben, bedeutete eine wichtige Lebensgrundlage zu be­sitzen. Die Stadt Frankenthal hatte den Bauern in der Gewann Sauweide die gepachteten Äcker gekündigt und interessierten Bürgern als Garten­parzellen übertragen, so dass die bis dahin üblichen Einzel­pacht­ver­träge mit der Stadt entfielen. Ab dem Jahre 1933 stehen uns keine bedeutenden Informationen über den Verein zur Verfügung. Die gesamten Aufzeichnungen des Vereins gingen bei dem großen Bombenangriff auf Frankenthal verloren.

Aus den spärlichen Eintragungen dieser Zeit im Vereinsregister und der erst 1943 erfolgten Übernahme der reichsgesetzlich vorgeschriebenen Satzung kann geschlossen werden, dass es den damaligen Vorständen offensichtlich gelungen war, sich lange durch Zurückhaltung aus dem Einfluss des „Dritten Reiches“ herauszuhalten. In diesem Jahr wurde der Verein in „Gemeinnütziger Kleingärtner Verein Rosengarten e.V. Frankenthal (Westmark)“ umbenannt. Auch bis zum Kriegsende und kurz danach liegen keine weiteren Informationen über den Verein vor.

Wieder leidet die Bevölkerung unter den Auswirkungen eines Krieges und wieder stellen die Kleingärten eine wichtige Grundlage für das Überleben in dieser schlechten Zeit dar. So ist es verständlich, dass die Kleingärtner möglichst schnell wieder eine gesunde Grundlage ihres Vereins sicherstellen wollten. Da die Satzung aus dem „Dritten Reich“ nicht mehr der Realität entsprach, wurde 1946 eine neue Satzung erstellt und beschlossen. Der Name des Vereins wurde in „Gemeinnütziger Kleingartenbauverein Frankenthal e.V.“ geändert.

Die Hauptprobleme dieser Zeit waren die Bewachung der Gärten gegen Diebstahl von Obst und Gemüse. Dazu kam noch die Plage mit der San Jose‘ Schildlaus, die manchem Kleingärtner schwer zu schaffen machte.
Eine Wende brachte die Währungsreform. Nachdem man viele Jahre auf die angenehmen Dinge des Lebens verzichten musste, öffneten sich neue Perspektiven. Das kam auch dem Vereinsleben zu Gute. Die Berichte über sehr gut besuchte Feste des Vereins sind uns überliefert worden. So auch über das 30-jährige Stiftungsfest des Vereins im Jahre 1954, das unter Mitwirkung der Stadtkapelle Frankenthal ausgiebig gefeiert wurde.

In diesem Zeitraum fällt auch der Beitritt des Vereins zum Landesverband Rheinland-Pfalz der Kleingärtner e.V.. Das brachte auch den Vorteil, als gemeinnütziger Verein anerkannt zu sein.

Als im Jahr 1982 zusammen mit dem Kleingärtnerverein „Sonnenbad“ der Stadtverband der Kleingärtner Frankenthal e.V. gegründet wurde, übernahm dieser die direkte Mitgliedschaft im Landesverband.

Um nicht die Gemeinnützigkeit zu verlieren, wurde es 1989 erforderlich, die Satzung nochmals den jetzigen gültigen finanzrechtlichen Ansprüchen anzupassen. So wurde die derzeitige Satzung an der Mustersatzung des Bundesverbandes der Kleingärtner ausgerichtet. Wenn man be­rück­sichtigt, dass von den fast 550 Mitgliedern nur 87 an der be­schluss­fassen­den Ver­sammlung teil­nahmen, so kann man erkennen, dass das Ver­eins­leben in unserer Wohlstandsgesellschaft wieder an Bedeutung verliert.

Wie diese Chronik zeigt, ist immer in schlechten Zeiten das Interesse am Schutz in einer großen Gemeinschaft besonders gesucht. In Zeiten, in denen es allen gut geht, ist jeder auf sich selbst fixiert. Trotzdem wünschen wir uns, dass uns künftig schlechte Zeiten erspart bleiben.

Chronik des Vereinsheims